Nathalie Picqué folgt Doppelruf nach Berlin

Die Experimentalphysikerin ist neue Direktorin am Max-Born-Institut und Professorin an der Humboldt-Universität Berlin.

Nathalie Picqué, eine international anerkannte Pionierin der Doppelkamm-Spektroskopie, hat eine Direktorenstelle am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) in Berlin angetreten und wird dort die neue Forschungsabteilung für Präzisionsphysik aufbauen. Die Wissenschaftlerin hat zudem einen Ruf auf eine Professur an der Humboldt-Universität Berlin angenommen. Zuvor war Nathalie Picqué über ein Jahrzehnt als Forschungsgruppenleiterin in der Abteilung für Laserspektroskopie am Max-Planck-Institut für Quantenoptik tätig.

„Es war ein großes Privileg, all diese Jahre am MPQ arbeiten zu dürfen. Ich habe viel gelernt und von einem außergewöhnlich inspirierendem Umfeld profitiert. Ich bin allen MPQ-Mitgliedern für ihre herzliche und gute Zusammenarbeit sehr dankbar", kommentiert Nathalie Picqué.

Nathalie Picqués Forschungsinteressen liegen im Bereich der Optik und Molekularphysik, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Interferometrie, Präzisionsspektroskopie und Lasertechnologie. Bei der Erforschung neuer Ideen im Zusammenhang mit Laserfrequenzkämmen hat sie Pionierarbeit geleistet und Wege aufgezeigt, wie diese neuartigen Konzepte in der Metrologie, der Molekularspektroskopie, der Holografie und der Sensorik auf Chip-Ebene eingesetzt werden können. Ihre Forschung auf dem Gebiet der Doppelkamm-Spektroskopie hat zu bahnbrechenden Ergebnissen geführt, wie z. B. der Entwicklung einer neuen Methode für die digitale Holografie, und ihre richtungsweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Ultraviolett-Spektroskopie wurden kürzlich in Nature veröffentlicht.

Als neu ernannte Direktorin am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie wird Nathalie Picqué die neue Abteilung für „Präzisionsphysik“ aufbauen. Ihre Forschung wird sich insbesondere auf die Weiterentwicklung der Laserfrequenzkamm- und Doppelkammtechnologie sowie auf die Suche nach neuer Physik konzentrieren, indem sie die Grenzen der Präzisionslaserspektroskopie einfacher Moleküle auslotet. Neben ihrer Forschungstätigkeit am Max-Born-Institut freut sich Dr. Nathalie Picqué auf ihre neuen Lehraufgaben als Professorin an der Humbolt Universität Berlin.

„Ich bin begeistert von den außergewöhnlichen Bedingungen, die mir das MBI geboten hat. Sie ermöglichen es mir, meine bestehenden Projekte auszubauen, neue Forschungsideen zu verfolgen und ein Team von Studenten und Post-Docs zu berufen, die sich neuen Herausforderungen stellen werden. Ich freue mich auch auf die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern des MBI, um neue Forschungsthemen zu entwickeln", fügt Nathalie Picqué hinzu.

Dr. Nathalie Picqué arbeitete am Centre National de la Recherche Scientifique (Orsay, Frankreich), bevor sie im Jahr 2008 ans Max-Planck-Institut für Quantenoptik wechselte. Sie ist Trägerin mehrerer renommierter Forschungspreise, darunter der William J. Meggers Award von OPTICA (2024), der Cécile DeWitt-Morette-Preis der französischen Akademie der Wissenschaften (2023) und der Gentner-Kastler-Preis für Physik (2022). Sie ist zudem die erste Forscherin in Deutschland, die einen Advanced Grant in Atom-, Molekular- und Optikphysik vom Europäischen Forschungsrat erhielt.

„Ich habe noch einige spannende Projekte, die in Zusammenarbeit mit der Abteilung von Prof. Hänsch durchgeführt werden. Ich bin deshalb froh, dass ich in den kommenden Jahren noch die Möglichkeit haben werde, das MPQ zu besuchen und ich werde jede Minute genießen, die ich hier verbringen werde."

Das Max-Planck-Institut für Quantenoptik gratuliert Nathalie Picqué ganz herzlich zu ihrer neuen Position und freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit.

 

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