Institutsgeschichte, die Jahre 1976 bis 1992
Die Gründerjahre: 1976 bis 1981
Die Geschichte des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik beginnt am 1. Januar 1976 mit der Gründung einer Projektgruppe für Laserforschung am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP). Die Gründung erfolgte auf Initiative von Prof. Karl-Ludwig Kompa, Prof. Herbert Walther und Dr. Siegbert Witkowski über eine Vereinbarung zwischen dem damaligen Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) und der Max-Planck-Gesellschaft.
Den Kern der Projektgruppe bildeten 46 Mitarbeiter des IPP, die an der Entwicklung von Hochleistungslasern und deren Anwendung in der Fusionsforschung arbeiteten. Ihr Ziel war die Erforschung von Laserquellen im Hinblick auf weitere Nutzungsmöglichkeiten in der Plasmaphysik, der Chemie, der Spektroskopie und verwandten Gebieten.
Das MPQ etabliert sich: 1982 bis 1992
Ende 1981 erhielt die Projektgruppe den Status eines eigenen Instituts mit den Abteilungen Laserphysik (Prof. Herbert Walther), Laserchemie (Prof. Karl-Ludwig Kompa) und Laserplasmen (Dr. Siegbert Witkowski). Die Zahl der Mitarbeiter war inzwischen auf 82 angewachsen.
1986 bezog das MPQ ein eigenes Gebäude am Südrand des Forschungsgeländes in Garching, das damals eine Hauptnutzungsfläche von ca. 7000 Quadratmetern besaß.
Ebenfalls 1986 wurde mit der Berufung von Prof. Theodor Hänsch (damals Stanford University) eine vierte Abteilung Laserspektroskopie am MPQ etabliert. Wie Herbert Walther erhielt auch Theodor Hänsch einen Lehrstuhl an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Die Forschung der Projektgruppe bzw. des neu gegründeten Instituts war von Anfang an zweigleisig, mit den Schwerpunkten Laserentwicklung und Quantenphysik:
So ging es in der Abteilung Laserplasmen von Prof. Witkowski um die Entwicklung von Hochleistungslasern, die 1986 in die Inbetriebnahme des photochemischen Jodlasers Asterix mündete. Auch in der Abteilung Laserspektroskopie von Prof. Hänsch wurden photonische Werkzeuge weiter entwickelt, die schließlich zu der Nobelpreis-gekrönten Frequenzkammtechnik führten.
Parallel dazu gewann die Nutzung von Laserlicht für die Erforschung der Quantenwelt in zunehmendem Maße an Bedeutung. Während Prof. Kompa in der Abteilung Laserchemie die Reaktionsdynamik komplexer Moleküle mit Laserpulsen von Femtosekunden-Dauer untersuchte, hantierte Prof. Walther (Abteilung Laserphysik) mit einzelnen Atomen und Ionen und studierte deren Wechselwirkung mit einzelnen Lichtquanten. Seine Arbeiten zeigten unter anderem den Weg zu besonders präzisen Atomuhren auf.
Seit 1985 beschäftigte sich am MPQ die Arbeitsgruppe Gravitationswellen mit der Entwicklung von Laserinterferometern zum Nachweis von Gravitationswellen. Die Planungen mündeten in eine Kooperation mit dem Department of Physics and Astronomy der Universität Glasgow. 1998 wurde das Projekt GEO600 besiegelt, das den Bau einer Laserinterferometer-Anlage mit einer Armlänge von 600 Metern auf einem Gelände bei Hannover beinhaltete.