Nobel Symposium für Ferenc Krausz

Wozu Attosekunden? Unter diesem Motto eröffnete Ferenc Krausz das spannende Vortragsprogramm des MPQ Nobel Symposiums anlässlich seiner Würdigung mit dem Nobelpreis für Physik. Unter den Gästen und Vortragenden auch viele seiner ehemaligen Wegbegleiter. 

Anlässlich der Verleihung des Nobelpreises für Physik an MPQ-Direktor Ferenc Krausz fand am Mittwoch, den 21. Februar 2024, ein feierliches Symposium statt. Unter dem Titel „Wozu Attosekunden?“ gaben Ferenc Krausz und alte Weggefährte aus den frühen Jahren der Attosekundenphysik lebhafte Einblicke in die Fortschritte dieser neuen Wissenschaft, die Ende der 1990er Jahre in Wien begann, im Jahr 2001 erste Attosekundenpulse produzierte und seither am MPQ und der LMU unablässig neue Erfolge und Meilensteine präsentierte. Anwesend waren Mitarbeiter:innen und externe wissenschaftliche Mitglieder des Instituts, das MPQ Direktorium sowie Alumni und ehemalige Kollegen von Ferenc Krausz - heute teilweise verstreut in alle Welt. 

“Danke, Ferenc, für all die herausragende Forschung, die du betrieben hast, die du heute betreibst, und die du in Zukunft noch betreiben wirst. Wir sind so stolz auf dich und sehr privilegiert, deine Kollegen sein zu dürfen. Deine Hingabe und Leidenschaft sind für uns eine Inspiration. Wir freuen uns schon darauf, auch bei den nächsten Erfolgen, die du zweifellos erreichen wirst, mit dabei zu sein“, eröffnete Ignacio Cirac, Geschäftsführender Direktor am MPQ, das Nobel Symposium. 

Wozu Attosekunden? In seiner Einführung in das Vortragsprogramm erklärte Ferenc Krausz, wie es überhaupt erstmals möglich war, die Bewegungen von Elektronen mit Hilfe von Attosekundenpulsen zu detektieren und verwies auf vielversprechende Anwendungen der entwickelten Ultrakurzpuls-Technologie im Bereich der Frühdiagnose von Krankheiten. Themen, die wissenschaftliche Gruppen von attoworld, wie z.B. BIRD, FRIS und Data Science in Zusammenarbeit mit dem Center for Molecular Fingerprinting (CMF) in Ungarn erforschen.

Welche spannenden Entwicklungen die Attosekundenphysik dann in den nun fast 30 Jahren nach ihrer Geburtsstunde nahm, zeichneten Prof. Alexander Fürbach (Macquarie University, Australien), Dr. Michael Hentschel (Austrian Institute of Technology, Österreich) und Prof. Reinhard Kienberger (TU München) in weiteren Vorträgen auf illustre und unterhaltsame Weise nach - immer wieder gespickt mit Bildern aus der gemeinsam geforschten Zeit mit dem heutigen Nobellaureaten. 

Neben den Fotos und Dokumenten, die auch die zeitgenössischen Verhältnisse von vor knapp drei Dekaden eindrucksvoll einfingen, verband die Referenten ihr charmanter österreichischer Dialekt und man fühlte sich tatsächlich ein wenig nach Wien an die TU versetzt.

Einen größeren Bogen spannte dann im Anschluss noch Dr. Ernst Fill (MPQ) mit einem wissenschaftlichen Vortrag über die MPQ-Laserforschung seit den frühen Gründungsjahren des Instituts und die bahnbrechenden Erkenntnisse, die daraus resultieren sollten. Nicht zuletzt auch die Frequenzkammtechnik von Theodor Hänsch, die im Jahr 2005 mit dem Nobelpreis für Physik geehrt wurde. 

Abschließend nahm noch die ehemalige MPQ-Doktorandin und Postdoktorandin Dr. Hanieh Fattahi - heute Forschungsgruppenleiterin am MPI für die Physik des Lichts in Erlangen - das Publikum mit auf eine „a blink of an attosecond“-kurze Reise der Entwicklungen der attoworld-Forschung - eindrucksvoll illustriert mit einer sehr respektablen Reihe an hochrangigen Journal-Titelgeschichten.

Danach konnten Gäste und Mitglieder des Instituts den Abend noch gemeinsam bei einem Sektempfang und Snacks, intensiven Gesprächen und dem Austausch von Erinnerungen ausklingen lassen. Für die angereisten Alumni und ehemaligen Kollegen von Ferenc Krausz geht das Programm an den Folgetagen direkt in ein Alumni Symposium der attoworld Gruppe über. 

 

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