Attosekundenphysik

Attosekundenphysik

Direktor: Prof. Dr. Ferenc Krausz

Wie können wir elektrische Ströme in immer kleineren und schnelleren Schaltkreisen kontrollieren, um leistungsfähigere Computer und Telekommunikationssysteme zu entwickeln? Wie wird die Struktur von Molekülen durch die Anregung ihrer Elektronen beeinflusst? Kann sie durch die Steuerung der Elektronen, die für die chemische Bindung verantwortlich sind, verändert werden? Werden neue Erkenntnisse über Elektronenbewegungen in biologischen Systemen uns helfen, die Entstehung von Krankheiten wie Krebs besser zu verstehen? Dies sind einige der großen Fragen des 21. Jahrhunderts. Wir werden darauf nur eine Antwort finden, wenn wir die mikroskopische Bewegung von Elektronen verstehen und steuern können.

 

Die Forschung im Labor für Attosekundenphysik (LAP) von LMU und MPQ zielt darauf, die Grundwerkzeuge für die Echtzeit-Beobachtung und die Steuerung der Elektronenbewegung auf atomarer Skala zu entwickeln. Dies gilt für die Bewegung einzelner Teilchen, genauso wie für ihr Kollektiv – in allen Arten von Materie, das heißt Atomen, Molekülen und Plasmen, Festkörpern und Oberflächen.

 

Im Mittelpunkt der Attosekunden-Technologie steht die Erzeugung ultrakurzer Röntgen-Pulse. Sie helfen Forschern dabei, elektronische Struktur von Materie zeitlich auf Attosekunden- und räumlich auf Pikometer-Skala aufzulösen. Damit erfährt man Details über die Reaktionen von Elektronen auf externe Anregung durch Licht, genauso wie man ihre Bewegung mit immer größerer Genauigkeit steuern kann. So werden neue Infrarot-, Röntgen- und Partikelquellen auf Basis von Femtosekundenlasern entwickelt und für die Krebsfrühdiagnose und -therapie eingesetzt.

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