Monika Aidelsburger startet neue W2-Forschungsgruppe „Kontrollierte Quantensysteme“ am MPQ

Sie ist eine weltweit anerkannte Expertin für kontrollierte Quantensysteme und Quantensimulatoren mit ultrakalten Atomen in optischen Gittern und wird ihre erfolgreiche Forschung nun am MPQ fortsetzen und ausbauen.

Nach vierjähriger Professur für synthetische Quantenmaterie an der Ludwig-Maximilians-Universität wechselt Monika Aidelsburger als Forschungsleiterin in eine unbefristete W2-Position ans Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Dort wird sie ihren eigenen unabhängigen Forschungsbereich „Kontrollierte Quantensysteme“ aufbauen und sich der Frage widmen, wie man Quantensysteme systematisch aus vielen einzeln kontrollierbaren Atomen aufbauen kann, um komplexe Fragestellungen aus der Festkörperphysik, aber auch anderen Bereichen wie der Teilchenphysik oder Hochenergiephysik zu beantworten. Als weiteren Forschungsfokus wird ihre Gruppe außerdem diese experimentellen Methoden weiterentwickeln und mit der Hochpräzisionsspektroskopie verbinden, um fundamentale Fragestellungen zu untersuchen – wie zum Beispiel: Sind die Naturkonstanten wirklich konstant?

„Wir sind sehr glücklich darüber, dass Monika Aidelsburger sich für das MPQ entschieden hat. Sie wird unsere Forschungsaktivitäten auf Spitzenniveau erweitern und auch unseren ausgezeichneten Ruf weltweit weiter festigen“, so Ignacio Cirac, Geschäftsführender Direktor am MPQ.

Monika Aidelsburgers Steckenpferd ist die künstliche Quantenmaterie, ein Teilbereich der experimentellen Quantenphysik, genauer genommen der Quantenvielteilchenphysik. Ein Schwerpunkt liegt in der Untersuchung von exotischen Quantensystemen wie ultrakalten Quantengasen in optischen Gittern aus Laserlicht sowie in der Quantensimulation. Mit bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten gehört Monika Aidelsburger heute zur Weltspitze der experimentellen Quantenphysik. Ihr gelang es, quantenphysikalische Phänomene an ultrakalten Atomen zu simulieren und dadurch Konzepte zu untersuchen, die bis dahin als experimentell nicht beobachtbar galten. Ihre Arbeiten wurden in hochrangigen internationalen Fachzeitschriften publiziert und von Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt mehrere tausendmal zitiert. 

"Ich freue mich sehr wieder dem MPQ anzugehören. Es ist mir eine besondere Ehre mit so ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenarbeiten zu dürfen. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben am Institut“, so Monika Aidelsburger.

Nach nun knapp vierjähriger Professur an der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität bezog die Physikerin nun zum 01. Juni 2023 eine unbefristete Stelle als W2-Forschungsleiterin am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Dort wird sie ihren eigenen unabhängigen Forschungsbereich mit Doktorandinnen und Doktoranden, Postdocs, sowie eigenen Laborflächen aufbauen. Aufgrund langer Laufzeiten quantenoptischer Experimente mit hochkomplexen sensiblen Aufbauten wird ihr Wechsel von der LMU ans MPQ graduell passieren. Der Umbau von Laborflächen hat bereits begonnen, das erste Labor von Monika Aidelsburger soll 2024 in Betrieb gehen. Insgesamt werden ihr 200 Quadratmeter Laborfläche zur Verfügung stehen. An der Universität wird sie weiterhin eine Nebentätigkeit ausüben.

 

Über Monika Aidelsburger

Monika Aidelsburger wurde 1987 in Aichach (Bayern) geboren. Im Jahr 2015 beendete sie ihre Promotion in Physik mit „Summa cum laude“ am Lehrstuhl für experimentelle Physik an der LMU München, danach folgten Postdoktorate am MPI für Quantenoptik in Garching und am Collège de France in Paris. 2017 bei ihrer Rückkehr nach München übernahm Monika Aidelsburger die Leitung mehrerer Forschungsgruppen am Lehrstuhl für Quantenoptik von Immanuel Bloch. Im Jahr 2019 gewann sie einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) zum Thema synthetische Quantenmaterie und wurde daraufhin im Alter von 32 zur jüngsten Professorin der LMU auf die Professur für Synthetische Quantenmaterie berufen.

Monika Aidelsburger ist Mitglied der internationalen Datenbank exzellenter Wissenschaftlerinnen „AcademiaNet“, der American Physical Society (APS) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) sowie seit 2023 der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Wichtige Auszeichnung in ihrer bisher sehr beeindruckenden Karriere waren der mit einer Million Euro dotierte Alfried-Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer und Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis im Jahr 2021. Erst kürzlich gewann sie außerdem den TOPTICA Junior BEC Award 2023.

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