Pascal Weckesser erhält den SAMOP-Dissertationspreis der DPG
In seiner Promotionsarbeit entdeckte er als Erster verstimmbare Feshbach-Resonanzen zwischen Atomen und Ionen.
Die Sektion AMOP (Atome, Moleküle, Quantenoptik und Photonik) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft verleiht ihren diesjährigen Dissertationspreis zur Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeiten und ihrer exzellenten Darstellung an Pascal Weckesser, Postdoktorand in der Abteilung Quantenvielteilchensysteme von Immanuel Bloch am MPQ. Die Auszeichnung wurde während der DPG-Frühjahrestagung im März 2023 verliehen.
Anlässlich der Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft lädt die SAMOP vier Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ein, die alle im Rahmen ihrer Promotionsarbeiten exzellente Ergebnisse erzielt haben. In einem Preis-Symposium präsentieren die vier zunächst ihre Arbeit vor einem großen Publikum bevor sich ein Gremium anschließend für eine Arbeit entscheidet. Dieses Jahr machte Pascal Weckesser, Postdoktorand in der Abteilung von Immanuel Bloch am MPQ, das Rennen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1500€ und einem Reisestipendium in Höhe von 500€ dotiert.
Pascal Weckesser begann sein Physikstudium 2009 an der Universität Heidelberg. Nach seinem Bachelor-Abschluss verbrachte er mittels des renommierten Fulbright-Stipendiums ein Jahr an der University of Massachusetts at Amherst in den USA bevor er in der Arbeitsgruppe von Matthias Weidemüller – wieder zurück in Heidelberg – seinen Master absolvierte. Für seine Promotionsarbeit wechselte er an die Uni Freiburg in die Gruppe von Tobias Schätz. In seiner Arbeit „Feshbach resonances between a single ion and ultracold atoms“ untersuchte er das Zusammenspiel zwischen lasergekühlten Atomen und Ionen. Dabei gelang ihm das Abkühlen in das Quanten-Regime und die erstmalige Beobachtung von magentischen Feshbach-Resonanzen zwischen Atomen und Ionen. Zudem arbeitete er am optischen Fangen von Ionen, welches nun eine vielseitige Alternative zu konventionellen linearen Paul-Fallen darstellt.
„Es war eine große Ehre die Resultate meiner Doktorarbeit vor einem solch großen Publikum zu präsentieren. Die Arbeit an einem neuen Quanten-System – ein Gemisch aus Atomen und Ionen – war sehr spannend. Ich bin vor allem meinem Team aus Freiburg sehr dankbar, ohne die diese Resultate nicht möglich gewesen wären.“, fügt Pascal hinzu. Die Ergebnisse ermöglichen eine neue Klasse von Quantensimulatoren, in denen die Elektron-Photonen Wechselwirkung in Festkörpern untersucht werden kann, und erlauben Präzisionsmessungen an molekularen Ionen für die Quantenmetrologie.
Im Juli 2021 wechselte Pascal Weckesser in die Abteilung Quantenvielteilchensysteme von Immanuel Bloch am MPQ und begann seine Arbeit am Rubidium-Quantengasmikroskop. Gemeinsam mit Johannes Zeiher und seinen Kollegen erforscht er kooperative Wechselwirkungen innerhalb atomarer Anordnungen im Subwellenlängenbereich und verstimmte Rydberg-Beimischungen in programmierbaren Bose-Hubbard-Systemen.