Immanuel Bloch erhält ersten bayerischen Hightech Preis
Überreicht wurde ihm der neue und hochdotierte Technik-Preis vom Bayerischen Wissenschaftsminister Markus Blume in einem feierlichen Festakt in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Der Freistaat Bayern hat gestern Abend (9. April 2025) zum ersten Mal seine neuen Hightech-Preise in vier Kategorien verliehen. Preisträger des „Hightech-Preises des Bayerischen Ministerpräsidenten“ ist MPQ-Direktor Immanuel Bloch, der die Auszeichnung für seine Pionierarbeiten in den experimentellen Quantenwissenschaften, im Speziellen in der Erforschung der Quantenvielteilchensysteme, erhält. Der Preis ist mit 300.000 € dotiert, die wieder zurück in die Forschung fließen sollen. Darüber hinaus verliehen wurden der Pionier Award der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW), sowie der Nachwuchspreis und der Absolventenpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

Der mit 300.000 Euro dotierte Hightech-Preis würdigt wissenschaftliche Meilensteine in den Schlüsseltechnologien der Zukunft und ist die höchstdotierte Technikauszeichnung Deutschlands, heißt es in der Bekanntgabe des Freistaats. Das Preisgeld soll in Forschung, Lehre, Anwendung und Nachwuchsförderung reinvestiert werden.
“Ich freue mich sehr über die neue und hohe Auszeichnung des Bayerischen Ministerpräsidenten und der Bayerischen Staatsregierung. Die Auszeichnung ist gleichzeitig eine Würdigung an die vielen Menschen, mit denen ich in den vergangen 17 Jahren hier in München zusammenarbeiten durfte, um die „Zukunft der Quanten“ mitzugestalten. Ihnen allen gilt mein aufrichtiger und herzlicher Dank!”
Immanuel Bloch gehöre als Pionier der Quantenwissenschaften zur Weltspitze in der Forschung, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwochabend per Videoschalte bei der Preisverleihung in der Münchner Residenz.
„Das Preisgeld können wir gut nutzen, um unser Forschungsgebiet der Quantensimulationen weiter zu stärken und zum Beispiel neue Lasersysteme für unsere Experimente kaufen. Damit versuchen wir das „Sozialverhalten“ von Atomen zu verstehen und mit diesem Wissen z.B. neue Quantencomputersysteme auf Basis von Neutralatomen zu entwickeln“, so Immanuel Bloch weiter.
Immanuel Bloch - Quantum Many Body Systems (VIDEO PORTRAIT)
Weitere Preisträger des Abends waren Gerhard P. Fettweis, der den ebenfalls mit 300.000 € dotierten Pioneer Award für seine Forschung an Mobilfunktechnologien erhielt, und Jacueline Lammert, die mit dem mit 30.000 € ausgestatteten Hightech-Nachwuchspreis für ihre Arbeit am Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Frauengesundheit am Rechts der Isar ausgezeichnet wurde. Im Rahmen des Hightech-Absolventenpreises wurden außerdem fünf Absolventinnen und Absolventen in den Ingenieurswissenschaften für ihre hervorragenden Promotionsarbeiten geehrt.
Über Immanuel Bloch

Immanuel Bloch ist seit 2008 Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) in Garching und Lehrstuhlinhaber für Experimentalphysik und Quantenoptik an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Er promovierte an der LMU München bei Physik-Nobelpreisträger Theodor Hänsch über Atomlaser und Phasenkohärenz atomarer Bose-Einstein-Kondensate und ist vielfach ausgezeichnet:
Gleich zweimal (2000 gemeinsam mit Prof. Hänsch, sowie 2007) erhielt er den Philip Morris Forschungspreis. 2002 wurde ihm die Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft, 2003 der Rudolf-Kaiser-Preis verliehen. 2005 wurde er als jüngster Preisträger mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesverdienstorden und dem Preis der „International Commission of Optics“ ausgezeichnet. Die European Physical Society (EPS) verlieh ihm den „2011 Prize for Fundamental Aspects of Quantum Electronics and Optics“. 2013 bekam er den Hector Wissenschaftspreis 2012, den „Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft“ sowie den Senior BEC Award 2013. Im Jahr 2016 erhielt Prof. Bloch den renommierten Harvey-Preis vom israelischen Institut für Technologie (Technion) in Haifa, 2018 wurde er in die bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 2021 erhielt er den Bayerischen Maximiliansorden und 2023 die Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) sowie den ZEISS Research Award.
Weitere Informationen zu den Bayerischen Hightech-Preisen 2025 finden Sie hier:
https://www.hightechpreise-bayern.de/hightech-preis-des-bayerischen-ministerpraesidenten-2025/