Wilhelm Exner Medaille für Professor Theodor W. Hänsch

Prof. Hänsch, Direktor am MPQuantenoptik in Garching, wurde am 19. November 2012 mit der Wilhelm Exner Medaille des Österreichischen Gewerbevereins (ÖGV) in Wien ausgezeichnet.

30. November 2012

Der Österreichische Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Prof. Karlheinz Töchterle, überreichte die Medaille im Rahmen einer Festveranstaltung im Palais Eschenbach des ÖGV in Wien. Ebenfalls geehrt wurden der Nano-Ingenieur Prof. Friedrich Prinz, Stanford Universität (Stanford, USA), und der Biotechnologe Prof. Robert Langer, Massachusetts Institute of Technology (Boston, USA).

Der Österreichische Gewerbeverein wurde 1839 als unabhängige Interessensvertretung für Industrie, Gewerbe, Handel und freie Berufe gegründet. Seit 1921 verleiht er die nach dem österreichischen Wirtschafts- und Technikförderer Wilhelm Exner (1840 bis 1931) benannte Medaille jährlich an Wissenschaftler und Forscher, „welche die Wirtschaft direkt oder indirekt durch besondere wissenschaftliche Leistungen in hervorragender Weise gefördert haben“. In 91 Jahren wurde die Medaille an 234 außergewöhnliche Wissenschaftler und Erfinder, darunter 21 Nobelpreisträger, vergeben. Zu den früheren Trägern dieser Medaille zählen Forscher wie Fritz Haber, Ernest Rutherford, Otto Hahn, Anton Zeilinger oder Manfred Eigen, aber auch legendäre Ingenieure wie Ferdinand Porsche, Wernher von Braun, Conrad Zuse, oder Ferdinand Piech.

Von links: Prof. Uwe B. Sleytr, Geschäftsführer der Wilhelm-Exner-Medaillen-Stiftung, Prof. Theodor W. Hänsch, Prof. Karlheinz Töchterle, Österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Kommerzialrätin Margarete Kriz-Zwittkovits, Präsidentin des Österreichischen Gewerbevereins. © Foto Schuster

Zur Person:

Prof. Hänsch wurde 1941 in Heidelberg geboren. Er studierte Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und promovierte dort 1969. Nach einigen Jahren als Postdoc in den USA war er von 1975 bis 1986 Professor für Physik an der Stanford Universität. 1986 folgte Theodor W. Hänsch dem Ruf als Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, an dem er die Abteilung Laserspektroskopie leitet, und als Professor für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2006 bekleidet er dort eine Stiftungsprofessur der Carl Friedrich von Siemens Stiftung.

Hauptforschungsfelder von Prof. Hänsch sind die hochauflösende Laserspektroskopie von Wasserstoff und ähnlichen Elementen sowie die Untersuchung ultrakalter Quantengase. Seine Pionierarbeiten zur Laserphysik und Quantenoptik haben insbesondere das Verfahren der Laserkühlung und das Forschungsgebiet der kalten Atome geprägt. Der Nobelpreis für Physik wurde ihm im Jahr 2005 für die Entwicklung der Frequenzkammtechnik verliehen, welche unter anderem die Präzision von Atomuhren wesentlich verbessert hat und damit neue Forschungsarbeiten in der Metrologie ermöglicht.

Außer dem Nobelpreis hat Prof. Hänsch bereits viele namhafte wissenschaftliche Auszeichnungen und Ehrungen bekommen. So erhielt er 1988 den Gottfried Wilhelm Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, im Jahr 2006 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Im Juni 2008 wurde Prof. Hänsch zum Mitglied im ‚Order Pour le mérite‘ ernannt, der 1842 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. gegründet wurde. Olivia Meyer-Streng

Kontakt:

Prof. Dr. Theodor W. Hänsch
Professor für Physik, Ludwig-Maximilians-Universität, München
Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik
Hans-Kopfermann-Straße 1
85748 Garching
Tel.: +49 - 89 / 32 905 -702/-712
Fax: +49 - 89 / 32 905 -312
E-Mail: t.w.haensch@mpq.mpg.de

Mehr Informationen zum Preis:
http://www.wilhelmexner.org

Dr. Olivia Meyer-Streng
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Quantenoptik
Hans-Kopfermann-Str. 1, D-85748 Garching
Tel.: +49 - 89 / 32 905 -213
Fax:+49 - 89 / 32 905 -200
E-Mail: olivia.meyer-streng@mpq.mpg.de

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