Nathalie Picqué als OSA Fellow 2019 ausgezeichnet
Der Ehrentitel eines „Fellows“ wird jährlich an Mitglieder der Optical Society (OSA) für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Optik und Photonik verliehen.
Die Optical Society OSA ehrt Nathalie Picqué, Forscherin am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, mit dem Titel OSA Fellow. Die Auszeichnung erhält die Wissenschaftlerin für ihre wegweisende Arbeit auf dem Gebiet der Molekülspektroskopie mit optischen Frequenzkämmen.
Laserfrequenzkämme auf Basis von modengekoppelten Lasern können Millionen von scharfen, gleichmäßig angeordneten Spektrallinien umfassen. Nathalie Picqué hat mit ihrer Arbeit gezeigt, wie mit all diesen Linien komplexe Molekülspektren über einen breiten Spektralbereich aufgezeichnet werden können – und das unvergleichlich schnell, hochempfindlich und genau. Ihre Methode der Zwei-Kamm-Spektroskopie verzichtet dabei auf sämtliche bewegliche Teile. Sie benötigt nur zwei Frequenzkammquellen und einen schnellen optischen Detektor, der mit einem Computer verbunden ist.
Ursprünglich hatten John L. Hall, und Theodor W. Hänsch, Leiter der Emeritus-Gruppe Laserspektroskopie am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, diese Kämme als präzise Werkzeuge zur Lichtfrequenzmessung eingeführt, wie bei der Verleihung des Physik Nobelpreises im Jahre 2005 hervorgehoben.
Zur Person
Ihren Doktortitel erhielt Nathalie Picqué von der Université Paris-Sud (Frankreich) im Jahr 1998. Als permanente Wissenschaftlerin am Centre National de la Recherche Scientique in Orsay (Frankreich), habilitierte sie sich im Jahr 2006. Zu dieser Zeit begann sie ihre Forschung zur Breitband-Molekülspektroskopie mit optischen Frequenzkämmen.
Zuerst waren es weltweit nur zwei oder drei andere Gruppen, die ebenfalls auf diesem Gebiet zu forschen begannen. Doch ein Jahrzehnt später ist Nathalie
Picqués Methode der Zwei-Kamm-Spektroskopie ein wichtiges Forschungsfeld. Wissenschaftler auf der ganzen Welt wenden sich dieser Technik zu, um schnelle, präzise und miniaturisierte Werkzeuge für Einsatzbereiche von der Grundlagenforschung im Bereich der Atom- und Molekülphysik bis hin zu biomolekularer Bildgebung und medizinischer Diagnostik zu entwickeln.
Mit dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching (Deutschland) arbeitet Nathalie Picqué seit 2008 zusammen. Im Jahr 2011 verlagerte sie ihr Labor dorthin und leitet seitdem eine eigene Forschungsgruppe auf dem Gebiet der Molekülspektroskopie.
Über die Optical Society OSA
Die Optical Society (ehemals Optical Society of America) wurde 1916 mit dem Ziel gegründet, das Verständnis für Optik und deren Anwendungen zu stärken und das Wissen darüber zu erweitern. Mit Publikationen, Konferenzen und Industrieprogrammen verbreitet sie wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Forschungsfeld der Optik und Photonik. Mit rund 19.000 Mitglieder aus mehr als 100 Ländern gilt die OSA inzwischen weltweit als die bedeutendste Vereinigung auf dem Gebiet der Optik.