Nathalie Picqué erhält den Grand Prix Cécile DeWitt-Morette
Der Forschungspreis, den die französische Akademie der Wissenschaften jährlich vergibt, würdigt die Verdienste der Experimentalphysikerin auf dem Gebiet der Doppelkamm-Spektroskopie.
Der Grand Prix Cécile DeWitt-Morette wurde 2019 ins Leben gerufen, um das Andenken der gleichnamigen Physikerin und Mathematikerin zu ehren. Sie gründete eine renommierte Physikschule im Dorf Les-Houches in den französischen Alpen. Der Forschungspreis ist eine Kooperation der École de Physique des Houches, der Universität Grenoble-Alpes und der CFM-Forschungsstiftung und würdigt internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Forschungsarbeiten im Bereich der Physik. Die Auswahl der Preisträger:innen erfolgt durch ein Komitee, das aus Mitgliedern der französischen Akademie der Wissenschaften besteht. Ein besonderes Highlight der Auszeichnung ist die feierliche Preisverleihung unter der berühmten „Coupole“ (dt. Kuppel) des Institut de France.
"Ich möchte mich von Herzen bei all meinen Mitarbeitern bedanken, angefangen bei talentierten Student:innen über herausragende Post-Docs bis hin zu einem unschätzbarem administrativen und technischen Personal. Diese Auszeichnung ehrt unsere gemeinsamen Anstrengungen und ich schätze die Unterstützung und Zusammenarbeit auf diesem Weg sehr", kommentiert die diesjährige Preisträgerin Nathalie Picqué.
Nathalie Picqué ist Forschungsgruppenleiterin in der Abteilung für Laserspektroskopie am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und wurde kürzlich zur Direktorin am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie sowie zur Professorin an der Humboldt-Universität Berlin berufen. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Anwendungsmöglichkeiten von Laserfrequenzkämmen und hat maßgeblich zur Entwicklung einer neuen Technik für digitale Holographie beigetragen. In ihrer offiziellen Begründung betonte auch die Jury Nathalie Picqués Pionierarbeit im Bereich der Doppelkamm-Interferometrie-Technik, die in Bezug auf Auflösung, spektrale Bandbreite, Genauigkeit, Sensibilität, Geschwindigkeit und Kompaktheit einzigartig ist. Nathalie Picqué wurde bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Helmholtz-Preis und dem Falling Walls "Breakthrough of the Year" Award. Sie ist zudem die erste Wissenschaftlerin in Deutschland, die einen ERC Advanced Grant in atomarer, molekularer und optischer Physik erhalten hat.
Die feierliche Preisverleihung fand am 17. Oktober unter der berühmten "Coupole" der Académie française statt. "Die Mitglieder der Académie des Sciences sind allesamt hoch angesehene Wissenschaftler, von denen ich die meisten schon lange bewundere. Die Preisverleihung unter der Kuppel des Institut de France, einer ikonischen Institution mit einer jahrhundertealten Geschichte, ist zweifellos eine große Ehre und eine inspirierende Anerkennung für eine französische Staatsbürgerin", so die Preisträgerin.