Theodor Hänsch erhält die Ehrendoktorwürde der ETH Zürich
Mit der Auszeichnung ehrt die Universität seine bedeutenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Quantenoptik und Laserphysik.
Theodor Hänsch, Emeritus-Direktor der Abteilung für Laserspektroskopie am MPQ, erhält die Ehrendoktorwürde der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Die Auszeichnung wurde ihm am 19. November 2022, dem Jahrestag der Hochschule, verliehen. Die ETH ehrt mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Theodor Hänsch „seine außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen, die das gesamte Gebiet der modernen Atom- und Molekülphysik geprägt haben, insbesondere die Laserkühlung von Atomen, die Laserspektroskopie und die Präzisionsphysik.“
“Diese Auszeichnung bedeutet mir viel. Die ETH zählt zu den besten Universitäten der Welt. Im Physik Departement kenne ich viele hochgeschätzte Kollegen. Zu den Professoren gehören inzwischen auch drei meiner früheren Doktoranden,” kommentiert Theodor Hänsch seine Ernennung zum Ehrendoktor der ETH.
Theodor Hänsch, Emeritus-Direktor am MPQ und Professor an der LMU, gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Laserphysik und der Quantenoptik. Zu seinen wichtigsten Leistungen zählt die Erfindung des Frequenzkamms, der eine präzise Messung der Frequenz von Lichtwellen ermöglicht. Das Frequenzkammverfahren hat sich inzwischen weltweit auf vielen Gebieten, unter anderem der Laserspektroskopie und Metrologie, als Standardwerkzeug etabliert und weitere neue Forschungsgebiete eröffnet. Für die Entwicklung dieses bahnbrechenden Verfahrens wurde Theodor Hänsch zusammen mit John L. Hall und Roy J. Glauber mit dem Nobelpreis für Physik 2005 ausgezeichnet. Weitere wichtige Beiträge leistete Theodor Hänsch im Bereich der Laserkühlung und der laserspektroskopischen Messung einfacher Atome.
Der Vorsteher des Physik Departements stellte in seiner Laudatio Theodor Hänschs „Leidenschaft für Präzision“ – so der Titel von Hänschs Nobelpreisrede im Jahr 2005 – in den Fokus: „Die Suche nach immer grösserer Messgenauigkeit und einem immer präziseren Verständnis der Natur — dies ist die Konstante in der Karriere von Theodor Hänsch. Sein Werkzeug ist der Laser, und heute gibt es kaum keinen Bereich der Quantenoptik und Laserphysik, der nicht von ihm mitgeformt wurde,“ erklärte Prof. Dr. Andrey Zheludev.
Theodor Hänsch wurde 1941 in Heidelberg geboren, wo er sein Physikstudium und seine Promotion absolvierte. Für sein Postdoc-Studium wechselte er an der Universität Stanford und erhielt an derselben Universität zwei Jahre später, 1973, eine eigene Professur. Im Jahr 1986 wurde Theodor Hänsch Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und begründete dort die Abteilung für Laserspektroskopie. Im selben Jahr übernahm er einen Lehrstuhl für Experimentalphysik and der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt Theodor Hänsch bereits Ehrendoktorwürden der Freien Universität Berlin, der Universität von St. Andrews in Schottland, der Bar-Ilan Universität in Israel und der Universität Strathclyde in Schottland.