Stern-Gerlach-Medaille für Immanuel Bloch
Die Auszeichnung wird einmal jährlich von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vergeben und würdigt die wegweisenden Forschungsarbeiten des MPQ-Direktors auf dem Gebiet der Quantensimulation
Immanuel Bloch, Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) und Professor für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, erhält die renommierte Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Die Auszeichnung – die höchste, die die DPG auf dem Gebiet der Experimentalphysik vergibt – ehrt seine bahnbrechende Forschung zur Quantensimulation mit ultrakalten Atomen in optischen Gittern. Die DPG wird den Preis im Rahmen ihrer Jahreskonferenz im März 2024 verleihen.
MPQ-Direktor Immanuel Bloch gilt als ein weltweit führender Pionier auf dem Gebiet der Quantensimulationen: Seine experimentellen Arbeiten mit ultrakalten Atomen und optischen Gittern haben ein neues interdisziplinäres Forschungsfeld eröffnet, das – so die Erklärung der Jury – „die theoretische Vielteilchenphysik stark korrelierter Systeme und grundlegende Konzepte der Quanteninformationswissenschaft mit dem Verständnis atomarer und molekularer Wechselwirkungen und experimentellen Techniken aus der Quantenoptik verbindet.“
„Ich fühle mich sehr geehrt, die renommierte Stern-Gerlach-Medaille 2024 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zu erhalten, die nach zwei wichtigen Helden der Quantenphysik benannt ist. Otto Stern und Walther Gerlach haben die Manipulation von Elementarspins maßgeblich mitgestaltet, und diese Techniken nutzen wir auch heute noch in vielen unserer Experimente", erklärt Preisträger Immanuel Bloch.
Kernstück von Immanuel Blochs experimentellen Arbeiten sind sogenannte optische Gitter – künstliche Lichtkristalle aus Laserstrahlen – in denen ultrakalte Atome gefangen, beobachtet und manipuliert werden. Während die optischen Gitter die Struktur von Festkörpermaterialien simulieren, ahmen die gefangenen Atome das Verhalten von Elektronen in einem Festkörper nach. Mit diesen komplexen Modellsystemen für die Festkörperphysik und auch darüber hinaus gelang es Immanuel Bloch, die Eigenschaften von Quanten-Vielteilchensystemen auf völlig neue Weise präzise zu messen und zu analysieren – eine für das Gebiet der Quantensimulation zukunftsweisende Entwicklung.
„Vielen Dank an mein ganzes Team, die Mitglieder des MPQ und an alle, mit denen ich in den letzten 25 Jahren an diesem spannenden wissenschaftlichen Unterfangen der Quantensimulation gearbeitet habe", so Immanuel Bloch. Die Stern-Gerlach-Medaille ist neben der Max-Planck-Medaille für theoretische Physik die höchste Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Die offizielle Verleihung wird 2024 im Rahmen der Jahrestagung der DPG stattfinden. Herzlichen Glückwunsch!
