Erstes Quantum Talents Symposium in München
Doktorand:innen und Postdocs aus der ganzen Welt besuchten die erstmals stattfindende Veranstaltung
Das Quantum Talents Symposium Munich ist eine gemeinsame Initiative des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik (MPQ), des Munich Center for Quantum Science and Technology (MCQST), der International Max Planck Research School for Quantum Science and Technology (IMPRS-QST) und des Munich Quantum Valley (MQV). Das Programm lädt Nachwuchswissenschaftler:innen ein, Wissen auszutauschen, Kooperationen zu knüpfen und Karrieremöglichkeiten in der Quantenwissenschaft zu erkunden.
Aus über 65 Bewerber:innen wurden 13 Finalisten zu dem zweitägigen Symposium vom 16. bis 17. Spetember 2024 nach München eingeladen. Die Veranstaltung richtete das Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching aus. Bei der Auswahl standen insbesondere die akademische Exzellenz und wissenschaftliche Zielsetzung der Bewerber:innen im Vordergrund. Auch die Förderung der Diversität auf dem Gebiet der Quantenwissenschaften war der Jury ein wichtiges Anliegen.
Im Mittelpunkt des Symposiums standen die die kurzen, aber aufschlussreiche Vorträge der Finalistin:innen über ihre aktuelle Forschung. Die lokale Quantengemeinschaft nahm an den Präsentationen teil, und die anregenden Diskussionen setzten sich in den Pausen und während des Mittagessens fort. Eine separate Postersession bot den Teilnehmer:innen zudem die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich über die laufende Forschung der gastgebenden Institionen auszutauschen.
Die Jury, bestehend aus Mitgliedern verschiedener Institutionen und Forschungsbereiche, hatte die Aufgabe, die Gewinner der Quantum Talents Awards auszuwählen. „Die Finalistinnen und Finalisten haben dem Namen der Veranstaltung alle Ehre gemacht und mit ihren beeindruckenden Voträgen ihre Spitzenforschung und ihr außergewöhnliches Talent präsentiert. Diese Wissenschaftler in Aktion zu erleben, stimmt mich optimistisch für die Zukunft unseres Fachgebiets. Ich wünschte nur, die Jury hätte mehr Preise in Anerkennung ihrer Leistungen vergeben können", erklärte Jurymitglied Robert König, Professor für Theorie komplexer Quantensysteme an der TUM.
Beim Abschlussdinner in traditionell bayerischer Atmosphäre wurden insgesamt fünf herausragende Forscher:innen für ihre Beiträge geehrt. Die Preise wurden dank der großzügigen Unterstützung der QuantumLeaks und Quantinuum Stiftungen ermöglicht.
Der mit 5000 Euro dotierte Entanglement-Preis, gesponsort von der QuantumLeaks-Stiftung, ging an Sara Murciano, Postdoktorandin am California Institute of Technology, für ihre Arbeiten zur Verbindung grundlegender Konzepte der Quanteninformation mit der Quantenvielkörperphysik und die Entdeckung des „Quanteneises“.
Die von Quantinuum gestifteten Quantum Talents Awards gingen an drei Finalist:innen: Nadine Leisgang, SNF-Postdoktorandin an der Harvard University, wurde für „ihre Beiträge zur Kontrolle von Zwischenschicht-Exzitonen in atomar dünnen Heterostrukturen" geehrt. Nathanan Tantivasadakarn, Postdoktorand am California Institute of Technology, erhielt die Auszeichnung für "den Vorschlag und die Demonstration neuer, auf Messungen basierender Protokolle zur Erzeugung nicht-abelscher topologischer Ordnung sowie deren eichtheoretische Interpretation". Deepankur Thureja, HQI Postdoctoral Fellow an der Harvard University, erhielt den dritten Quantum Talents Award "für die Entwicklung räumlich begrenzter exzitonischer Strukturen in einschichtigen Halbleitern". Alle drei Quantum Talents-Preise sind mit 1800 Euro dotiert. Darüber hinaus verlieh die Jury einen weiteren „Junior“ Quantum Talent Award an die Doktorandin Liza Andriyakhina von der Freien Universität Berlin für ihre "herausragenden Beiträge zum theoretischen Verständnis ungeordneter 2d-Supraleiter".
Die Mission des Symposiums deckt sich stark mit meiner Vision, ein interdisziplinäres Umfeld für die Quantenwissenschaften zu schaffen. Für mich war es eine großartige Gelegenheit, meine Forschung zu präsentieren und gleichzeitig meine eigenen Erfahrungen in spannende Diskussionen einzubringen. Zudem konnte ich potenzielle zukünftige Kooperationen mit Forschenden in München aufbauen“, erklärte Nathanan Tantivasadakarn (Caltech), einer der Preisträger.
Für die gastgebenden Institutionen – MCQST, MQV, IMPRS und MPQ – war es eine Freude, die Finalistinnen und Finalisten des Symposiums begrüßen zu dürfen. Einige von ihnen planen bereits Forschungsaufenthalte in München, und wir wünschen ihnen viel Erfolg bei ihren zukünftigen Vorhaben.