Mädchen für Physik begeistern

Laser, Licht, Atome - ein Tag als Quantenoptikerin. Am Girls‘ Day 2022 besuchten zehn Mädchen das MPQ, um den Forscher- und Arbeitsalltag am Institut kennenzulernen.

Am 28. April fand der Girls‘ Day 2022 statt. Das MPQ beteiligt sich schon seit vielen Jahren an der bundesweiten Initiative, die Mädchen und junge Frauen motivieren soll, technische und naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen. Nach einer pandemiebedingten Pause fand das Event dieses Jahr erstmals wieder vor Ort statt. Die zehn Teilnehmerinnen im Alter von dreizehn bis fünfzehn Jahren erhielten vielseitige Einblicke in die Arbeitsbereiche und Forschungsthemen des Instituts, probierten sich an den zahlreichen Experimenten im MPQ-Schülerlabor aus und experimentierten mit flüssigem Stickstoff.

Experimentieren im Schülerlabor und alles rund um Stickstoff

Wie kann Licht Informationen wie zum Beispiel Musik übertragen? Und wie funktioniert eigentlich ein Laser? Diesen und anderen Fragen rund ums Thema Licht, Laser und Physik gingen die Schülerinnen im Schülerlabor PhotonLab durch eigenes Experimentieren nach. Zwei Doktorandinnen, Maya Büki (Abteilung Quantendynamik) und Amelie Schulte (Abteilung Attosekundenphysik), standen bei Fragen zur Seite und erzählten von Ihrem Alltag als Forscherinnen. „Ich freue mich sehr, wenn wir dabei helfen können, mehr Mädchen für Physik zu begeistern – das ist gut investierte Zeit!“, erklärte Maya Büki.

Dass der Girls‘ Day dieses Jahr wieder in persona stattfinden konnte, ermöglichte es den Mädchen auch, die spannenden Eigenschaften von flüssigem Stickstoff näher kennenzulernen. Frau Dr. Silke Stähler-Schöpf führte beispielsweise die neu erworbene Stickstoffeisenbahn des Schülerlabors vor: Ein kleiner Stups reicht, damit der magnetische Miniaturzug über die Gleise schwebt. Aber, so lernten die Teilnehmerinnen mit einem Augenzwinkern: flüssiger Stickstoff kann auch einen ganz praktischen Nutzen haben - zum Beispiel, wenn man aus Joghurt leckeres Speiseeis machen möchte. Testen konnte jede Teilnehmerin die Fähigkeiten des flüssigen Stickstoffes schließlich auch selbst und gelbe Rosen innerhalb von wenigen Minuten im Stickstoff-Dewar zu Eisblumen erstarren lassen.

Schrauben, basteln und Atome fangen – Physikerinnen arbeiten vielseitig!

Am Girls‘ Day 2022 ging es aber auch ans Eingemachte: Sarah Hirthe, Doktorandin in der Abteilung für Quanten-Vielteilchen-Systeme, erzählte von ihrer Forschung und erklärte, was genau ihre Arbeit so spannend macht. „Es wird bei uns nie langweilig. An einem Tag denkst du über Quantenphysik nach, an einem anderen Tag musst du selber schrauben oder basteln.“ Von der Vielseitigkeit und Komplexität des Arbeitsalltags als Physikerin konnten sich die Teilnehmerinnen bei einem Rundgang in Sarahs Labor (hier genannt das Lithium-Labor) selber überzeugen. Vor allem der komplizierte und kleinteilige Experimentaufbau – Laser, Vakuumkammer und hunderte kleine Spiegelchen, die auf den ersten Blick kreuz und quer angeordnet zu sein scheinen – machten Eindruck bei den Mädchen.

Der nächste Girls‘ Day wird übrigens am 27.4.2023 stattfinden – für weitere Informationen zum Programm am besten regelmäßig auf der MPQ-Webseite und der Girls-Day-Webseite nachlesen.

 

 

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