Prof. Theodor W. Hänsch wird Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Er erhält die Auszeichnung für seine herausragenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Laserphysik und Quantenoptik.

18. März 2011

Im Rahmen ihrer alljährlichen Frühjahrstagung hat die Deutsche Physikalische Gesellschaft Prof. Theodor W. Hänsch, Direktor am MPQ und Carl Friedrich von Siemens Professor für Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, die „Würde eines Ehrenmitglieds“ verliehen. Die DPG zeichnet damit „eine Persönlichkeit aus, die seit vielen Jahren mit großem Engagement Herausragendes für die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die Physik bewirkt.“ Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V. ist mit über 59.000 Mitgliedern die größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Ihre Wurzeln hat sie in der 1845 ins Leben gerufenen „Physikalischen Gesellschaft zu Berlin“ und der im Jahre 1919 gegründeten „Deutschen Gesellschaft für technische Physik e.V.“

Prof. Hänsch wurde 1941 in Heidelberg geboren. Er studierte Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und promovierte dort 1969. Nach einigen Jahren als Postdoc in den USA war er von 1975 bis 1986 Professor für Physik an der Stanford Universität. 1986 folgte er dem Ruf als Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und erhielt einen Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Hauptforschungsfelder von Prof. Hänsch sind die hochauflösende Laserspektroskopie von Wasserstoff und ähnlichen elementaren Atomen sowie die Untersuchung ultrakalter Quantengase. Zu seinen frühen Forschungsarbeiten zählen die Entwicklung der ersten schmalbandigen abstimmbaren Farbstofflaser, die Erfindung der mittlerweile zum Stand der Technik gehörenden Doppler-freien Laserspektroskopie sowie das erste Konzept für die Laserkühlung atomarer Gase. Der Nobelpreis für Physik wurde ihm im Jahr 2005 unter anderem für die Entwicklung der Frequenzkammtechnik verliehen.

Die Auszeichnung der DPG erhält Prof. Hänsch „für seine Pionierarbeiten zur Laserphysik und Quantenoptik, mit denen er insbesondere das Verfahren der Laserkühlung und das Forschungsgebiet der kalten Atome prägte und Präzisionsmessungen atomarer Größen ermöglichte. Mit der Entwicklung der Frequenzkammtechnik hat er außerdem die Präzision von Atomuhren wesentlich verbessert und damit neue Forschungsarbeiten in der Metrologie ermöglicht.“ Die Urkunde der Ehrenmitgliedschaft wurde ihm im Rahmen des Festakts der 75. Jahrestagung der DPG am 15. März 2011 an der TU Dresden überreicht.

Prof. Hänsch ist Träger zahlreicher wissenschaftlicher Auszeichnungen und Ehrungen. Er erhielt unter anderen 1988 den Gottfried Wilhelm Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie 2006 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Im Juni 2008 wurde Prof. Hänsch zum Mitglied im 'Order Pour le mérite' ernannt, der 1842 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. gegründet wurde. [O.M.]

Kontakt:

Prof. Dr. Theodor W. Hänsch
Professor für Experimentalphysik, LMU München
Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik
Hans-Kopfermann-Str. 1, 85748 Garching
Telefon: +49 (0)89 32 905 -702/712 / Fax: -312
E-Mail:   t.w.haensch@mpq.mpg.de

Dr. Olivia Meyer-Streng
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching
Telefon: +49 (0)89 32 905 -213
E-Mail:   olivia.meyer-streng@mpq.mpg.de

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