James-Franck-Programm

Das deutsch-israelische James-Franck-Programm zur „Laser-Materie-Wechselwirkung“ wurde 1989 auf Initiative von Prof. Raphael Levine (Hebrew University Jerusalem, auswärtiges wissenschaftliches Mitglied des MPQ), Prof. Joshua Jortner (Tel-Aviv University) und Prof. Edmund Schlag (Technische Universität München) ins Leben gerufen. Ein wichtiges Ziel des nach dem deutsch-jüdischen Physiker und Nobelpreisträger (1925) James Franck benannten Programms ist es, den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit in der Laserforschung zwischen israelischen und deutschen Forschern zu fördern und dabei auch junge Wissenschaftler, Doktoranden und Postdocs einzubinden. Die Finanzierung wird von der Minerva-Stiftung, einer Tochtergesellschaft der Max-Planck-Gesellschaft, getragen.

Einmal im Jahr tritt der von der Minerva-Stiftung eingesetzte Beirat zusammen, dessen Vorsitz Prof. Karl-Ludwig Kompa, (inzwischen) emeritierter Direktor des MPQ, seit 1989 innehat. Der Beirat berät bei Fragen der wissenschaftlichen Ausrichtung und der Verteilung der finanziellen Mittel auf die verschiedenen Institutionen. Er ist ferner verantwortlich für die Organisation des jährlich abwechselnd in Deutschland und in Israel tagenden Symposiums.

Ursprünglich nahmen nur zwei israelische Institute an dem James Franck-Programm teil, die Tel Aviv University und die Hebrew University (Jerusalem). 1995 schlossen sich drei weitere israelische Forschungszentren an: Ben Gurion University of the Negev (Beersheba), Technion Israel Institute of Technology (Haifa) sowie das Weizmann Institute of Science (Rehovot).

Forschungsschwerpunkt des Programms ist heute die Kontrolle chemischer Reaktionen durch kohärentes Laserlicht. Der Laser dient hier als Quelle von Informationen (sie können in die Quantenzustände der Photonen codiert werden), und die Chemie wird damit zur Informationswissenschaft. Noch liegt der Schwerpunkt bei den israelischen Forschern auf der Theorie, namhaft vertreten durch die beiden israelischen Gründungsväter, Prof. Levine (Promotion in Mathematik und Informationstheorie) und Prof. Jortner (Promotion in Physikalischer Chemie), die durch ihre Arbeiten in der Theorie chemischer Dynamik herausragen. Die deutschen Forscher dagegen warten mit exzellenten experimentellen Anlagen wie dem Freien Elektronen-Laser (FEL) am DESY (Hamburg) oder Hochleistungslasern am Max-Born-Institut in Berlin bzw. am MPQ auf, zu denen israelische Physiker im Rahmen des Programms Zutritt haben.

 

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