Nobelpreisträger Prof. Theodor W. Hänsch erhält Ehrendoktor der University of Strathclyde in Glasgow
Die Universität vergibt diesen Titel alljährlich an ausgewählte Personen für herausragende Arbeiten auf höchsten Niveau.
Prof. Theodor W. Hänsch, Nobelpreisträger für Physik des Jahres 2005, ist von der schottischen University of Strathclyde in Glasgow mit dem Titel eines Ehrendoktors (Doctor of Science) gewürdigt worden. Die University of Strathclyde vergibt diesen Titel alljährlich an ausgewählte „Personen, die in ihrem Fachgebiet herausragende Arbeiten auf höchsten Niveau geleistet haben“. Weitere Ehrendoktoren dieses Jahres sind Prof. Claude Cohen-Tannoudji (Laboratoire Kastler Brossel in Paris) und Prof. William Phillips (National Institute of Standards and Technology (NIST)), die den Physiknobelpreis gemeinsam 1997 bekamen, sowie der irische Dichter Prof. Seamus Heaney, der im Jahr 1995 den Nobelpreis für Literatur gewann. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 4. Mai 2011 in der festlichen Barony Hall der Universität statt.
Bild: Professor Theodor Hänsch, neuer Ehrendoktor der University of Strathclyde in Glasgow, mit seinem Laudator, Professor und Vize-Rektor Allister Ferguson.
Prof. Hänsch wurde 1941 in Heidelberg geboren. Er studierte Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und promovierte dort 1969. Nach einigen Jahren als Postdoc in den USA war er von 1975 bis 1986 Professor für Physik an der Stanford Universität. Hier arbeitete er unter anderem an der frühen Erkundung der später durch den Nobelpreis ausgezeichneten Frequenzkammtechnik, gemeinsam mit Allister Ferguson, der später zum Professor an der Strathclyde University ernannt wurde und heute dort Vize-Rektor für Forschung ist. 1986 folgte Theodor W. Hänsch dem Ruf als Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und als Professor für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2006 bekleidet er eine Stiftungsprofessur der Carl-Friedrich von Siemens Stiftung.
Hauptforschungsfelder von Prof. Hänsch sind die hochauflösende Laserspektroskopie von Wasserstoff und ähnlichen Elementen sowie die Untersuchung ultrakalter Quantengase. Seine Pionierarbeiten zur Laserphysik und Quantenoptik haben insbesondere das Verfahren der Laserkühlung und das Forschungsgebiet der kalten Atome geprägt. Der Nobelpreis für Physik wurde ihm im Jahr 2005 für die Entwicklung der Frequenzkammtechnik verliehen, welche unter anderem die Präzision von Atomuhren wesentlich verbessert hat und damit neue Forschungsarbeiten in der Metrologie ermöglicht.
Prof. Hänsch ist Träger zahlreicher wissenschaftlicher Auszeichnungen und Ehrungen. So erhielt er 1988 den Gottfried Wilhelm Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, im Jahr 2006 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Im Juni 2008 wurde Prof. Hänsch zum Mitglied im ‚Order Pour le mérite‘ ernannt, der 1842 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. gegründet wurde. [O.M.]
Kontakt:
Prof. Dr. Theodor W. Hänsch
Professor für Experimentalphysik, LMU München
Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik
Hans-Kopfermann-Straße 1, 85748 Garching
Telefon: +49 (0)89 32 905 -702/712 / Fax: -312
E-Mail: t.w.haensch@mpq.mpg.de
Dr. Olivia Meyer-Streng
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching
Telefon: +49 (0)89 32 905 -213
E-Mail: olivia.meyer-streng@mpq.mpg.de