Europäischer Forschungsrat fördert zwei Nachwuchsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Quantenoptik

Dr. Kienberger und Dr. Kippenberg haben das „European Research Council (ERC) Starting Grant“ erhalten

17. Dezember 2007

Zwei junge Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, Dr. Reinhard Kienberger and Dr. Tobias Kippenberg, haben das in diesem Jahr erstmalig ausgeschriebene „European Research Council (ERC) Starting Grant“ erhalten. Insgesamt wurden nur drei Prozent der rund 9000 eingegangenen Anträge bewilligt. Das „ERC Starting Grant” wird die Forschung der jungen Wissenschaftler, die beide Leiter einer eigenen Nachwuchsgruppe am MPQ sind, über einen Zeitraum von fünf Jahren fördern.

Der in diesem Jahr gegründete Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) ist die erste gesamteuropäische Behörde zur Finanzierung von Forschungsvorhaben. Sein Hauptziel ist es „wissenschaftliche Exzellenz zu stimulieren, indem die allerbesten und wirklich kreativen Wissenschaftler, Ingenieure und Gelehrten ermutigt werden, in ihrer Forschung mit aufregenden Vorhaben auch Risiken einzugehen“. Langfristig geht es darum, die europäische Forschung in ihrer Substanz zu stärken. Das ERC vergibt die so genannten „Starting Grants” für Projekte, die von jungen anerkannten Wissenschaftlern in Europa ausgeführt werden. Die mehr als 9000 Anträge, die auf die erstmalige Ausschreibung hin eingegangen waren, wurden von einem Gremium aus rund 250 Wissenschaftlern begutachtet.

Dr. Tobias Kippenberg studierte Physik an der Technischen Universität Aachen. 1999 ging er zum Caltech (California Institute of Technology, Pasadena, USA), wo er 2004 promovierte. Ende 2005 kam er nach Deutschland zurück und gründete am MPQ in der Abteilung von Prof. Hänsch die selbständige Max Planck Nachwuchsgruppe „Laboratory of Photonics”. Sein jetzt vom ERC genehmigter Antrag beinhaltet die Erforschung der Optomachanik mit Resonatoren. Dabei geht es unter anderem darum, Quantenphänomene in mesoskopischen mechanischen Oszillatoren zu beobachten. Parallel dazu wird seine Gruppe nach neuen Methoden suchen, um einzelne Moleküle, die für die Biochemie interessant sind, markierungsfrei in Echtzeit nachzuweisen.

Dr. Reinhard Kienberger kommt aus Saalfelden in Österreich. Im Jahr 2002 promovierte er an der Technischen Universität Wien mit dem Thema „Subfemtosecond XUV Pulse Generation and Measurement”. 2004 erhielt er das APART Stipendium (Austrian Programme for Advanced Research and Technology) der österreichischen Akademie der Wissenschaften, das ihm einen 10-monatigen Aufenthalt am Stanford Linear Accelerator Center (SLAC) an der Stanford Universität (USA) im gleichen Jahr ermöglichte. 2005 begann er mit seiner Tätigkeit als Wissenschaftler in der Abteilung „Attosekunden- und Hochfeld-Physik“ von Prof. Ferenc Krausz (MPQ). 2006 erhielt er den Sofja Kowalevskaja Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung und gründete am MPQ die selbständige Max Planck Nachwuchsgruppe „Attosekunden-Dynamik”. Schwerpunkt seines jetzt vom ERC geförderten Antrags ist die Ausdehnung der Attosekunden-Metrologie auf die Untersuchung von Festkörpern, mit der Dr. Kienberger das neue Gebiet der Attosekunden-Festkörper-Spektroskopie begründen wird. [O.M.]

Kontakt:

Dr. Tobias Kippenberg
Max-Planck-Institut für Quantenoptik
Hans-Kopfermann-Straße 1, 85748 Garching
Telefon: +49 (0)89 32 905 -727
E-Mail:   tobias.kippenberg@mpq.mpg.de
http://www.mpq.mpg.de/k-lab/

Dr. Reinhard Kienberger
Max-Planck-Institut für Quantenoptik
Hans-Kopfermann-Straße 1, 85748 Garching
Telefon: +49 (0)89 32 905 -731 / Fax: -631
E-Mail:   reinhard.kienberger@mpq.mpg.de
http://www.attoworld.de/junresgrps/attosecond-dynamics.html

Dr. Olivia Meyer-Streng
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching
Telefon:  +49 (0)89 32 905 -213
E-Mail:   olivia.meyer-streng@mpq.mpg.de

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