Lange Nacht der Wissenschaften am Max-Planck-Institut für Quantenoptik

27. Juni 2015 - 18 bis 24 Uhr

Samstag, 27. Juni 2015

Zeit: 18:00 - 24:00 h
        (letzte Führung um 22:00 h)

Nebenstehend (weitere Informationen) finden Sie das komplette Programm, Tipps für die Anreise sowie interessante Links zum Jahr des Lichts und der Forschung in Garching.

Mehr als 30 Institute, Einrichtungen und forschungsnahe Unternehmen des Forschungscampus Garching öffnen zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ ihre Türen. Nutzen Sie die Gelegenheit, eines der größten Zentren für Forschung und Lehre in Deutschland kennen zu lernen!

Auszug aus dem Programm am MPQ:

Der Vortrag „Die auf der Welle reiten“ um 19:30 Uhr von Prof. Dr. Jürgen Meyer-ter-Vehn zeichnet die stürmischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Laserbeschleunigung in den letzten 20 Jahren nach.

"Als Gymnasiast war Albert Einstein fasziniert von dem Gedanken, auf einer Lichtwelle mit zu reiten. Als Sechsundzwanzigjähriger  führten ihn diese Gedanken zur Speziellen Relativitätstheorie, einer der  Säulen der modernen Physik. Ein zentraler Punkt ist, daß Körper sich nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen können. Versucht man, sie weiter zu beschleunigen, nimmt nur ihre Masse zu. In der Astrophysik und bei großen Teilchenbeschleunigern gehören diese seltsamen Eigenschaften schon lange zum täglichen Einmaleins. Seit kurzem ermöglichen es jedoch Hochleistungs-Laser auch im kleinen auf dem Labortisch relativistisches Laserplasma zu erzeugen mit völlig neuen Eigenschaften. Kompakte Strahlungsquellen werden möglich mit viel versprechenden Anwendungen, vor allem auch in der Medizin."

Der Vortrag „Einführung in die Quantenoptik“ um 21 Uhr von Dr. Olivia Meyer-Streng gibt einen Überblick über die Forschung am Max-Planck-Institut für Quantenoptik.

"Licht verhält sich mal wie eine elektromagnetische Welle, mal wie ein Schauer aus masselosen Teilchen, sogenannten Photonen, je nachdem, unter welchen Bedingungen es untersucht oder verwendet wird. Materie wiederum besteht zwar aus Partikeln, kann aber dennoch Welleneigenschaften aufweisen, die zu überraschenden Phänomenen im Mikrokosmos führen.

An unserem Institut untersuchen wir die Wechselwirkung von Licht mit Quantensystemen und erkunden dabei Bereiche, in denen sich Licht und Materie sowohl als Welle als auch als Teilchen manifestieren. So experimentieren wir auf der einen Seite mit Licht aus einzelnen Photonen, das ganz andere Interferenz-Eigenschaften hat als ein intensiver Lichtstrahl. Kühlen wir auf der anderen Seite Ensembles von Materieteilchen, die Masse haben, auf extrem tiefe Temperaturen ab, dann beobachten wir plötzlich Phänomene, die auf die Wellennatur der Teilchen zurückgehen. Verwenden wir schließlich extrem kurze und hochintensive Lichtpulse, die Billiarden von Photonen enthalten, dann spielt die Teilchennatur des Lichtes keine Rolle mehr. Wir nutzen die großen elektromagnetischen Lichtfelder, um die Bewegung von Elektronen in Molekülen zu steuern oder um Elektronen auf relativistische Energien zu beschleunigen."

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